Carlotta - Mein High School-Aufenthalt
1 Jahr am Nelson College for Girls
Liebe zukünftige Austauschschülerinnen und -schüler, liebe Eltern,
ich bin jetzt schon seit neun Monaten in Neuseeland und hatte inzwischen viele einzigartige Erlebnisse. Einige der großartigen Erinnerungen, die ich aus Neuseeland mitnehmen werde, haben mit Rudern zu tun. In Deutschland bin ich schon seit einigen Jahren viermal die Woche gerudert, hatte aber nicht die Zeit, komplett in den Leistungssport einzusteigen. In Neuseeland habe ich genau das ausprobiert. Study Nelson hatte schon vor meiner Anreise durch Gespräche mit dem Nelson Rowing Club alles richtig gut vorbereitet, sodass ich schon kurz nach meiner Ankunft im Juli 2023 mein erstes Training im Nelson Haven hatte.
Training hier in Neuseeland ist sehr unterschiedlich zu Deutschland. Ich hatte bis zu acht Mal die Woche Training. Davon waren sechs Trainingseinheiten morgens um 5:30 Uhr – an den meisten Tagen somit vor der Schule. Auch wenn das am Anfang sehr ungewohnt war, war ich gleich mit Begeisterung dabei. Zusätzlich zu den fast täglichen Trainingseinheiten auf dem Meer hatten wir in dieser Saison auch noch zwei mehrtägige Trainingscamps im Nelson Lakes Nationalpark auf dem Lake Rotoroa. Die Freundschaften, die ich durchs Rudern in Neuseeland schließen konnte, sind unfassbar und werden hoffentlich für immer bestehen bleiben.
In Neuseeland werden Sportarten nach Winter- und Sommersportarten eingeteilt. Da Rudern eine Sommersportart ist, hat die Saison Ende März mit der großen Maadi Regatta geendet. Der Maadi Cup ist das größte Schulsportevent in der südlichen Hemisphäre und fand 2024 in Twizel statt. Twizel liegt neben dem Lake Ruataniwha und ist der größte Austragungsort, wo alle Regatten der Südinsel stattfinden und – im jährlichen Wechsel mit Lake Karapiro auf der Nordinsel – auch die Nationals sowie Maadi. Die 12-stündigen Busfahrten nach Twizel waren immer anstrengend, aber wir hatten jedes Mal viel Spaß. Mit über 2.000 AthletInnen und 8.000 TrainerInnen, Freiwilligen und ZuschauerInnen sind die neuseeländischen Ruderschulmeisterschaften eine großartige Erfahrung. Die Regatta begann mit einer großen Parade in der jeweiligen Schuluniform, bei der sich alle Schulen mit einem Banner, Chants und Maskottchen vorgestellt haben.
Danach ging es dann mit einem Trainingstag am Sonntag weiter. Am Montag haben dann die Heat-Rennen begonnen. Diese wurden am Dienstag beendet und dann haben am Mittwoch und Donnerstag die Hoffnungsläufe und Halb- sowie Semifinale stattgefunden. Am Freitag und Samstag waren letztendlich die Finals und die Regatta wurde mit den Boys U18 Achtern beendet. Das war einer der coolsten Momente aller Regatten. Alle haben sich am Rand aufgestellt und der Jubel war unfassbar. Die Hakas (zeremonielle Maori-Tänze) der konkurrierenden Schule wurden vorgeführt und die Freude der gewinnenden Schule hat man noch die ganze Nacht in Twizel mitbekommen.
Die Rudersaison wird in Neuseeland in Schulsaison und Clubsaison eingeteilt. Die erste Hälfte ist die Clubsaison und wird mit den Nationals beendet. Während der Clubsaison ist es egal, ob die Leute in einem Boot von der gleichen Schule sind oder nicht. Hier wird also zwischen Altersklassen und wie lange man schon rudert unterschieden. Während der Clubsaison war ich bei insgesamt drei Regatten – Marlborough Champs war der Regattaauftakt, dann die Otago Champs und South Island Club Champs. Danach kam dann schnell die Schulsaison. Diese wurde mit den South Island Secondary School Champs begonnen. Während der Schulsaison darf man nur mit Leuten von der eigenen Schule in einem Boot antreten, bei mir somit das Nelson College for Girls.
Ich würde jedem, der nach Neuseeland kommt, unbedingt empfehlen, einen Sport zu betreiben. Sport ist wirklich groß in Neuseeland und du wirst super schnell FreundInnen finden. Auch wenn du nicht leistungsmäßig in einen Sport einsteigen willst, gibt es hier viele Social Teams. Und jedem/jeder, der/die über Nelson und Rudern oder auch Rudern an einem anderen neuseeländischen Schulort nachdenkt, ich kann es wirklich nur empfehlen.
Liebe zukünftige Austauschschülerinnen und -schüler, liebe Eltern,
seit meinem letzten Blogbeitrag ist einiges an Zeit vergangen und ich durfte eine Menge erleben.
Anfang November hat für die Senior-SchülerInnen an allen neuseeländischen High-Schools die Examenszeit begonnen. Als Austauschschülerin, die keinen NCEA-Abschluss machen möchte, musste ich keine Examen schreiben. Als Alternative hat das Nelson College for Girls zusammen mit dem Nelson College for Boys für uns AustauschschülerInnen ein abwechslungsreiches dreiwöchiges "End of Year Programm" organisiert.
Dieses Jahr waren wir jeden Tag um die sieben Schülerinnen und Schüler. Manche Tage haben wir aber auch mit anderen Schulen aus Nelson, wie mit dem Waimea College oder dem Nayland College verbracht, welche mit über 50 SchülerInnen deutlich größere internationale Gruppen haben.
Das Highlight für mich, während des Programmes, war auf jeden Fall die Woche im Nelson Yacht Club, mit dem wir Windsurfen und Segeln waren. Vor allem Windsurfen hat mir richtig Spaß gemacht. Obwohl das Wetter in dieser Woche nicht das Beste war – nicht windig genug oder regnerisch – haben die beiden Trainer uns viel gezeigt und wir hatten eine großartige Zeit.
Die anderen Tage haben wir mit Tagestrips verbracht und so zum Beispiel Motueka, Rabbit Island und Lake Rotoiti kennengelernt, aber auch Riuwaka Resurgence oder Kaiteriteri. Auch die Ngarua Caves auf dem Takaka Hill haben wir besucht, welche mit ihren Stalagmiten und Stalaktiten ein sehr besonderes Erlebnis waren.
Sehr schön war jeweils die Freizeit, die wir auf den Trips hatten. An den Stränden und in den kleinen Städtchen durften wir für ein bis zwei Stunden immer alles selbst erkunden. An Tagen mit schlechterem Wetter haben wir auch einen Kochkurs auf dem NCG-Campus gemacht und beim Boys College haben wir zwei Tage im Technology Department verbracht.
Dieses Programm war ein tolles Angebot, um sich während der schulfreien Zeit nicht zu langweilen, während deine Freunde lernen. Trotzdem hat man am Nachmittag Zeit für seine eigenen Aktivitäten und man konnte auch immer einzelne Tage absagen, wenn man an diesen lieber etwas mit seinen Freunden machen wollte. Mir hat das Programm auf jeden Fall sehr Spaß gemacht und ich kann es zukünftige NCG-Schülerin nur empfehlen.
Eure Carlotta
Hey zukünftige Auslandsschüler/innen und liebe Eltern,
mein Name ist Carlotta. In Deutschland komme ich aus Berlin, aber mein aktuelles Zuhause ist das Boarding House des Nelson College for Girls. Ich bin zusammen mit der Juli-Gruppe 2023 in Neuseeland angekommen. Seitdem ist schon so viel passiert und ich habe schon einzigartige Once-in-a-lifetime-Momente erlebt. Ein paar von diesen könnt ihr auch schon als Post auf den Social Media-Kanälen von Study Nelson über den Bildschirm erleben und euch einen ersten Eindruck von meinem Leben hier verschaffen. Wie ein japanischer Philosoph einmal sagte: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Trotzdem möchte ich euch auch durch Blogbeiträge über mein Auslandsjahr informieren. Hier in meinem ersten Blogbeitrag möchte ich über Sport während des Auslandsjahres sprechen.
Schon bei der Planung meines Auslandsjahres gab es für mich zwei sehr wichtige Punkte hinsichtlich der Schulauswahl: Ich wollte unbedingt in einem Internat leben, und diese Entscheidung hat sich auch als richtig herausgestellt. Vielleicht schreibe ich darüber mal in einem anderen Blog. Der andere Punkt war Sport. Als leidenschaftliche Ruderin konnte ich es mir nicht vorstellen, diesen Sport zu pausieren. Schon vor meiner Anreise und auch danach hat sich Study Nelson toll dafür eingesetzt, mir diesen Wunsch zu erfüllen und hat schon vor meiner Ankunft Gespräche mit dem Nelson Rowing Club geführt. Und deswegen hatte ich auch schon nach zwei Wochen mein erstes Training. Jetzt, nach einem Term in Neuseeland, habe ich mich schon richtig im Verein eingelebt, durfte am ersten Trainingslager der Vorsaison teilnehmen und kann mich darauf freuen, hier als Leistungssportlerin eine Saison zu bestreiten. Aber nicht nur durch das Rudern habe ich hier die Möglichkeit Sport zu machen. Durch meine Fächerwahl mit Outdoor Education habe ich schon einige neue Sportarten ausprobiert – darunter Bouldern, Klettern, Ski fahren, Biken und eine Drei-Tage-Wanderung (Tramp) durch den Schnee in der Nähe von Mount Arthur. Aber auch wenn ihr weder einen Sport zuhause gemacht habt, noch Outdoor Education wählen wollt, habt ihr hier viele Möglichkeiten. Zumindest das Nelson College for Girls bietet in vielen Sportarten sogenannte „Social Teams“ an, in denen ihr mit Freude eine neue Sportart erlernen könnt. Ich, zum Beispiel, habe mich mal an Badminton rangetraut, was ich in Deutschland immer nur in der Freizeit gespielt habe. Aber auch außerschulisch gibt es kleinere Vereine und Clubs, bei denen ihr euch melden könnt, um eine neue Sportart auszuprobieren. Ein Mädchen, welches ebenfalls im Juli mit mir angereist ist, probiert sich gerade am „Artistic Rollerskating“ aus. Ganz am Anfang hatte ich auch ein Probetraining in einem kleinen Tennisclub.
Wie ihr seht, gibt es viele Möglichkeiten in Neuseeland fit zu bleiben, dabei Spaß zu haben, Neues zu lernen oder sogar die Erfahrung des Leistungssports zu machen.
Eure Carlotta